28 Wochen später wird Großbritannien von einer von Amerikanern geführten NATO-Truppe als sicher erklärt und die Wiederbevölkerung des Landes kann beginnen.
Andy (Mackintosh Muggleton) und Tammy (Imogen Poots) - die beiden Kinder von Don und Alice - hielten sich, als in England der Rage-Virus ausbrach, in Spanien auf. Sie sind auch die ersten und einzigen Kinder, die wieder zurück in ihre alte Heimat dürfen. Beide werden mit vielen anderen ins sogenannte District 1 gebracht, ein zu London gehörendes Viertel was als sicher gilt und von den Amerikanern streng bewacht wird. Auf dem Bahnhof treffen sie nach vielen Wochen endlich ihren Vater wieder, der inzwischen als eine Art Hausmeister im District 1 arbeitet.
In ihrem neuen Zuhause erzählt Don seinen Kindern von dem Überfall der Infizierten, seiner Flucht und dem Schicksal ihrer Mutter - allerdings verschweigt er ihnen, dass er Alice damals feige im Stich gelassen hat und sie noch lebte als er das Haus verließ.
Trotz Verbot verlassen Andy und Tammy am nächsten Tag heimlich das sichere District 1 und machen sich auf den Weg in ihr altes Heim, um dort noch ein paar persönliche Dinge zu holen, die sie an ihre Mutter erinnern. Doch der Ausflug bleibt nicht ganz unentdeckt. In dem völlig zugemüllten Haus finden sie im Dachgeschoss ihre Mutter, die sich hier einige Zeit versteckt hatte - und draußen werden sie schon von den Militärs erwartet, die ihnen gefolgt sind. Alice kommt in Quarantäne und wird von der Militärärztin Scarlet (Rose Byrne) ausgiebig untersucht. Diese stellt anhand der Blutprobe fest, dass Alice zwar infiziert ist, aber anscheinend genetische Immunität gegen das Virus aufweist.
Don hat zwischenzeitlich erfahren, dass seine beiden Kids unerlaubterweise die Schutzzone verlassen hatten und auch das seine Ehefrau Alice gefunden wurde und sie noch am Leben ist. Auf der Militärbasis trifft er zuerst auf Tammy und Andy, die mächtig angefressen sind, weil er ihnen nicht die Wahrheit über ihre Mutter erzählt hat. Kurz darauf stattet er Alice heimlich einen Besuch ab - Dank seiner Position kann er sich Zutritt zu jedem Bereich auf der Militärbasis verschaffen. Sie liegt festgebunden in einem abgeschirmten Raum, der seltsamerweise nicht überwacht wird. Reuig bitte Don seine Frau um Vergebung - die sie ihm auch gewährt. Doch beim anschließenden Kuss überträgt Alice ihrem Mann den Virus, der daraufhin sofort infiziert ist und im vom Virus ausgelösten Wahn seine Frau brutal erschlägt.
Anschließend verlässt Don das Gebäude in Richtung District 1 und greift Soldaten und Zivilisten an und infiziert einem nach dem anderen - wodurch sich der Rage-Virus rasend schnell immer weiter ausbreitet und Panik entsteht…
Regisseur Danny Boyle, Produzent Andrew Macdonald und Drehbuchautor Alex Garland, die 2002 den international sehr erfolgreichen Film “28 Days Later” auf die große Leinwand brachten, fanden, dass es nach vier Jahren Zeit für ein Sequel ist. Anfänglich war ihnen noch nicht klar, wo die Fortsetzung spielen sollte, ob die Überlebenden aus “28 Days Later” wieder mit dabei sein sollten und ob das ganze weiter in der Zukunft spielen oder als eine Art Prequel angelegt werden könnte.
Als erstes wurde dann der Drehbuchautor Rowan Joffe engagiert, der zuvor unter anderem das Drehbuch zu Pawel Pawlikowski´s Drama “Last Resort” (2000) geschrieben hatte. Fast zeitgleich begann man mit der Suche nach einem geeigneten Regisseur, da Danny Boyle damals schon an “Sunshine” arbeitete, der ebenfalls 2007 in die deutschen Kinos kam. Wichtig war es den Produzenten, dass der neue Regisseur seinen eigenen Stil und seine Individualität in die Arbeit mit einbringt. Da London im ersten Teil einen großen Stellenwert hatte, suchte man jemand zu finden, der nicht aus Großbritannien kommt und dadurch die Stadt mit ganz anderen Augen sieht und die City dementsprechend auch anders zeigen würde.
Da Danny Boyle kurz zuvor den provokativen spanischen Thriller “Intacto” gesehen hatte, der Juan Carlos Fresnadillo´s international erfolgreiches und hochgelobtes Debüt darstellt, versuchte er Alex Garland und Andrew MacDonald von dem Spanier zu überzeugen. Nachdem die beiden sich ebenfalls den Film angesehen hatten, traten sie mit Fresnadillo in Kontakt und boten ihm den Part des Regisseurs für “28 Weeks Later” an. Gemeinsam mit Enrique López Lavigne - der bei “28 Weeks Later” sowohl am Drehbuch mitschrieb als auch einer der Produzenten war - sagte der spanische Regisseur zu, obwohl er in diesem Genre noch unerfahren war und der englischen Sprache nicht so gut mächtig ist.
Juan Carlos Fresnadillo und Enrique López Lavigne begannen darauf mit Hilfe des spanischen Autors Jesús Olmo mit der Arbeit am Drehbuch. Die drei entwickelten die Geschichte um die Familie, die den ersten Film ´überlebt´ hatten und nun im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
Nachdem das Skript fertig war, konnte mit der Suche nach den geeigneten Darstellern begonnen werden. Für den Part des Vaters Don besetzte man den schottischen Schauspieler Robert Carlyle, der zuvor mit Danny Boyle schon 1995 bei “Trainspotting” und 2000 bei “The Beach” zusammengearbeitet hatte.
Da Regisseur Fresnadillo ein großer Fan der englischen Darstellerin Catherine McCormack ist, war sie seine absolute Wunschkandidatin für die Rolle der Alice. McCormack ist zwar im Grunde kein Fan von Horrorfilmen, hatte aber “28 Days Later” damals gesehen und mochte ihn sehr - obendrein hatte sie auch Fresnadillo’s Debüt “Intacto” gesehen und freute sich daher sehr auf die Zusammenarbeit mit dem spanischen Regisseur.
Für die Rolle des Andy besetzte man den 12-jährigen Mackintosh Muggleton, den man aus über 600 Bewerbern ausgesucht hatte und der mit “28 Weeks Later” sein Schauspieldebüt gab. Die Rolle seiner älteren Schwester übernahm die 17-jährige Britin Imogen Poots, die zuvor unter anderem eine kleine Rolle in der Comic-Verfilmung “V wie Vendetta” (2006) spielte.
Die australische Schauspielerin Rose Byrne komplettierte die großartige Darstellerriege des Films. Sie hatte im gleichen Jahr auch in Danny Boyle´s Sci-fi-Meisterwerk “Sunshine” eine wichtige Rolle gespielt. Die bekam sie damals, weil Boyle sie im Film “Troja” (2004) gesehen hatte und er sehr fasziniert von der Australierin war.
Als die Hauptdarsteller fest standen mussten die Filmemacher noch die Rollen der Infizierten besetzen, die in “28 Weeks Later” zahlreicher und wesentlich präsenter waren als noch 2002 im ersten Teil. Für die Besetzung wurde der Bewegungsspezialist, Schauspieler, Tänzer und Turner Paul Kasey engagiert. Er hatte schon in Danny Boyles Film einen Infizierten gespielt und wusste daher genau worauf es den Filmemachern ankam. Um die richtigen Leute zu finden, suchte Kasey Schauspieler, die viel mit Bewegung zu tun hatten, also Turner, Tänzer, Zirkusartisten und auch Pantomimen. Von den Leuten, die Kasey zum Casting einlud, wählte Regisseur Fresnadillo dann sechzig aus, die anschließend einen Workshop von Kasey besuchen mussten.
Danny Boyle, der beim revolutionären “28 Days Later” damals noch selbst Regie führte, fungierte bei der Fortsetzung nicht nur als Ausführender Produzent, sondern war auch als Chef des zweiten Drehteams einige Tage lang im Einsatz und hat Teile der spektakulären Eröffnungssequenz gedreht. Alex Garland, der mit Boyle schon bei “The Beach”, “28 Days Later” und “Sunshine” als Drehbuchautor zusammengearbeitet hatte, war hier in der Fortsetzung ebenfalls als Ausführender Produzent tätig und war auch maßgeblich an der Story und an den verschiedenen Drehbuchfassungen beteiligt.
Neben den beiden waren noch zahlreiche andere wichtige Crewmitglieder des Vorläuferfilms wieder mit von der Partie: Neben Produzent Andrew MacDonald, Produktiondesigner Mark Tildesley, Cutter Chris Gill, Make-up-Effekte-Designer Cliff Wallace war natürlich auch Komponist John Murphy wieder mit an Bord, der hier einen der besten Soundtracks des letzten Kinojahres ablieferte.
Auf Juan Carlos Fresnadillo’s Wunsch waren der Kameramann Enrique Chediak und die Kostümdesignerin Jane Petrie neu dabei.
Produktiondesigner Mark Tildesley hatte die Aufgabe, sich nach dem geeigneten Drehort umzusehen. Da dieser Ort einerseits das alte infizierte und anderseits das neu aufgebaute London repräsentieren sollte, entschloss man sich “District 1″ auf der Isle of Dogs, einer Halbinsel im East End Londons, anzusiedeln. Die Isle of Dogs liegt geographisch gut, besitzt eine saubere Infrastruktur, ist gut beleuchtet und verfügt über eigene Generatoren. Zudem ist das Viertel fast vollständig von Wasser umgeben, was es einfach macht, den Bezirk zu sichern - somit ein idealer Drehort für “28 Weeks Later”.
Die Dreharbeiten begannen im August 2006. Eine Woche lang wurde geprobt, dann drehte Regisseur Fresnadillo neun weitere Wochen, zumeist in London, in der City, in East London, in Canary Wharf und sieben Tage lang in Hertfordshire. Zum Beispiel entstand die Szene im ´Wembley-Stadium´ im Millennium Stadium im walisischen Cardiff.
Gerüchten zufolge plant Danny Boyle einen dritten Teil, um die Trilogie zu beenden. Die Fortsetzung soll angeblich “28 Months Later” heißen und höchst wahrscheinlich in Russland spielen und nicht in Frankreich, wo “28 Weeks Later” ja so abrupt endet. Bislang steht aber noch nichts Konkretes fest.
Danny Boyle´s nächster Film wird die Tragikomödie “Slumdog Millionaire” sein, an der er derzeit fleißig dreht. Und Juan Carlos Fresnadillo hat aktuell die Pre-Produktion-Phase zum Drama “Wednesday” begonnen, der aber erst 2010 in die Kinos kommen soll. Man darf also gespannt sein, was an den Gerüchten dran ist. Potenzial hat die Story auf jeden Fall und über eine weitere Fortsetzung würde sich sicher nicht nur ich wahnsinnig freuen.
20th Century Fox brachte den Horror-Thriller “28 Weeks Later” am 14. Januar 2008 in den Verleih und sechs Wochen später - am 25. Februar wird er im Verkauf erhältlich sein. Beide Versionen werden sich - bis auf das Cover - bei der Ausstattung und den Extras nicht voneinander unterscheiden - wobei ich persönlich sagen muss, dass mir das Cover der Verleih-DVD (siehe News vom 9. Dezember 2007) am besten gefällt - aber sowas ist ja immer Geschmackssache.
Das Hauptfeature der DVD ist der Audio-Kommentar von Regisseur und Drehbuchautor Juan Carlos Fresnadillo und dem Co-Autor und Produzenten Enrique López Lavigne. Löblicherweise verfügt dieses Feature über deutsche Untertitel.
Die 13-minütige Featurette “Code Red: Das Making-Of” gibt einen sehr guten Einblick in die Dreharbeiten und lässt viele Mitwirkende zu Wort kommen. In der 7-minütigen Featurette “Infected” geht es um die vielen kleinen Nebendarsteller, die hier im Film die Infizierten dargestellt hatten und um die sehr blutigen Special-Effects. Die 7-minütige Featurette “Getting into the Action” rundet das ganze ab. Darin geht es - wie der Name schon sagt - um die Action, die hier im Gegensatz zu “28 Days Later” deutlich zugelegt hat.
Die zwei Deleted Scenes sind mit einem optionalen Audio-Kommentar von Regisseur und Drehbuchautor Juan Carlos Fresnadillo und dem Co-Autor und Produzenten Enrique López Lavigne versehen. “The Canteen” ist eine 3-minütige Szene, die Don (Robert Carlyle) mit seinen beiden Kindern beim Essen zeigt und wie sie in der Kantine dabei auf Scarlet (Rose Byrne) treffen und mit ihr ins Gespräch kommen - eher eine unbedeutende Szene die den Film unnötig in die Länge gezogen hätte. Die 2-minütige Szene “Andy´s Dream” zeigt eine längere Einstellung von Andy in der Metro am Ende des Films, die zwar sehr schön geworden ist, aber die Filmemacher mussten sich auf die Sichtweise von Tammy konzentrieren und daher schaffte es diese Szene mit der traumartigen, seltsamen Sichtweise von Andy nicht in den fertigen Film.
Als weitere Extras gibt es noch die beiden Flash-Animationen “28 Days Later: The Aftermath: Stage 1 Development” (7,5 Minuten) und “28 Days Later: The Aftermath: Stage 3 Decimation” (4,5 Minuten), die Szenen aus dem Comic “28 Days Later - Die Zeit danach” zeigen. Abgerundet werden die Extras durch den obligatorischen Original Kino Trailer.
Unterm Strich nicht wirklich viel, aber weder die britische DVD, die es schon seit dem 10. September 2007 gibt, noch die US-DVD die seit dem 9. Oktober 2007 auf dem Markt ist, bieten mehr Extras.
Wünschenswert wäre da in Deutschland auf jeden Fall eine Double-Feature-DVD gemeinsam mit dem ersten Teil “28 Days Later” - aber vielleicht kommt das ja noch im Laufe des Jahres von Fox.
Nachdem 20th Century Fox “28 Weeks Later” in den USA und England schon am 11. Mai 2007 in die Kinos brachte, sollte der deutsche Kinostart anfänglich am 19. Juli sein, der dann aber Anfang Juni letztendlich auf den 30. August 2007 verschoben wurde.
Andrea und ich hatten das Glück, schon am 13. Juni 2007 diesen genialen Horror-Thriller im Rahmen einer Pressevorführung im Stuttgarter Metropol zu sehen - damals sogar in den frühen Abendstunden, was für eine Pressevorführung ja eher ungewöhnlich ist.
Ich persönlich mag Danny Boyle´s ersten Teil “28 Days Later” sehr gerne und daher bin ich auch mit sehr großen Erwartungen an die Fortsetzung rangegangen und wurde absolut NICHT enttäuscht. “28 Weeks Later” konnte mich von der ersten bis zur letzten Sekunde fesseln und hat auch noch lange danach für viel Gesprächsstoff und auch unzählige Lobeshymnen gesorgt. Daher konnten wir es gar nicht erwarten den Film später nochmal regulär im Kino zu sehen, was wir am 9. September 2007 auch taten.
Selbst aktuell, nachdem ich den Film inzwischen dreimal gesehen habe, bin ich nach wie vor noch so begeistert von dem Film wie damals kurz nach der Pressevorführung. Für mich war Fresnadillo´s Fortsetzung definitiv eines der absoluten Kinohighlights des letzten Jahres!
“28 Weeks Later” ist absolut fesselnd, mega-spannend inszeniert und bietet jede Menge Action und deftige Special Effects - obendrein wird der Film noch von einem grandiosen Soundtrack von John Murphy begleitet, der zuletzt auch bei Danny Boyle´s “Sunshine” einen ebenso genialen Score abgeliefert hatte - zu denen es beide scheinbar KEINE Soundtrack-CD gibt, zumindest konnte ich die bislang nirgendwo entdecken.
Wer also “28 Days Later” sehr mochte und “28 Weeks Later” im Kino verpasst oder ignoriert hatte, der sollte jetzt unbedingt mal einen Blick riskieren und sich die DVD wenigstens mal ausleihen!
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