Review: Die Kaste der Meta-Barone Bd. 2: Aghnar & Oda
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Die Kaste der Meta-Barone Bd. 2: Aghnar & Oda |
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Comic | Sci-fi |
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Autor: Andreas Frank
22. Januar 2009 |
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Autor(en): |
Alexandro Jodorowsky |
Zeichnungen: |
Juan Gimenez |
Verlag: |
Splitter Verlag [Deutschland] |
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Covertext: |
Die Metabarone erzählen vom Aufstieg und Fall eines großen Kriegergeschlechts, das seine Blutlinie mittels eines grausamen Rituals aufrecht erhält: Nur jener kann sich an die Spitze der nächsten Generation erheben und der neue Metabaron werden, der seinen eigenen Vater in einem tödlichen Kampf besiegt. In einer Galaxie, in der zunehmend Gewalt, Gier und Korruption walten, steht die Kaste der Metabarone einer wachsenden Armee feindlicher Mächte gegenüber, die ihren Untergang beschwört.
Die Kultserie des kongenialen Gespanns Jodorowsky und Gimenez erscheint nun in Deutschland zum ersten Mal in einer edlen Hardcoverausgabe in jeweils vier Doppelbänden; jeder Band enthält einen beigelegten Druck!
Gimenez füllt dabei jede Seite mit einem atemberaubenden Artwork, das die dramatische Action dieses Epos auf geniale Weise in Szene setzt. Ein absolutes Muss für jeden Comicfan!
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Aghnar hat sich im Kampf gegen seinen Vater - Othon, dem ersten Metabaron - bewährt und wird nach ihm der mächtigste Krieger des Universums. In seiner uneinnehmbaren Festung wartet er auf den Tag der Rache: die Nonnen der Shabda-Oud ermordeten einst seine Mutter, Honorata. Mit seiner schönen Gemahlin Oda als Köder infiltriert er den Heimatplaneten der Shabda-Oud und tötet alle Bewohnerinnen. Doch zu einem hohen Preis: Odas Geist wird während des Kampfes vernichtet und nur ihr Körper bleibt am Leben. Seines Lebenssinnes beraubt, wählt Aghnar den Freitod - als er in letzter Sekunde von einer Person aus seiner Vergangenheit davon abgehalten wird…
Den Inhalt dieses Comicepos zusammenzufassen ohne Auszuufern ist eine verdammt schwierige Angelegenheit: so komplex und voller absolut unerwarteter Wendung ist die von Alexandro Jodorowsky entworfene Geschichte. Bereits der erste Band (“Die Kaste der Meta-Barone: Othon & Honorata”) war ein beeindruckendes Zeugnis seiner unerschöpflichen Kreativität, doch steigert sich hier Jodorowsky noch. Eine schier unglaubliche Bilderflut stürzt auf den Leser ein, mehr als einmal muss man sich während des Lesens fast schon an den Kopf fassen. So unglaublich wirkt vieles. Der Autor dieses Werkes scheint von Altersmilde absolut nichts zu halten - und das ist auch gut so! Mindestens so herrlich strange wie “El Topo” oder andere Frühwerke ist “Die Kaste der Metabarone”. Als Quereinsteiger dieses Gesamtkunstwerk in seiner epischen Breite zu erfassen, ist eine unmögliche Angelegenheit - daher sollte man diese Serie auf jeden Fall in der chronologischen Reihenfolge genießen.
Die Grundidee ist diese: die Metabarone sind eine Kriegerkaste, deren Nachfolge durch ein blutiges Ritual bestimmt wird - der Sohn muss sich einem Verstümmelungsprozedur unterwerfen, dann muss er seinen Vater im tödlichen Zweikampf besiegen. Doch dies ist nicht die einzige Analogie über die Generationen hinweg, vielmehr wiederholt sich die Geschichte immer wieder. Eine starke Frau tritt in das Leben des Metabarons - ein Sohn wird gezeugt - und die Mutter stirbt eines tragischen (jedoch heldenhaften!) Todes. Wie wichtig Jodorowsky starke Frauencharaktere sind, zeigt sich bei den Feinden des Metabarons Othon (und schließlich auch seines Sohns Aghnar): die Hexen der Shabda-Oud (den Bene Gesserit aus Frank Herberts “Dune” übrigens nicht unähnlich) wollen sich seiner Frau bemächtigen, damit diese einem androgynen Messias das Leben schenkt. Die mächtigste Waffe der Hexen sind gigantische Cyborgwale, die das Weltall durchqueren und ganze Planeten vernichten können - Ausdruck des Interesses Jodorowskys für die Verbindung von Organischem und Technologie. Ein ganzes Rudel dieser monströsen Bestien bewacht den vereisten Asteroiden der Shabda-Oud - auf dem sie ihren Gott anbeten, der sich als degeneriertes Monster entpuppt (einige der “Nonnen” selbst sind verfaulte lebende Leichen) - Religion ist hier nur vor allem zweierlei, nämlich korrupt und krank.
Cyborg-Wale und Ekel erregende Gott-Bestien sind aber nicht die einzigen fantastischen Geschöpfe, die den Kosmos der Metabarone bewohnen. Aghnar lebt in seiner Festung im Morast eines verlorenen Planeten, der von einer gewaltigen Pilzschicht eingehüllt wird. Zu den einzigen intelligenten Bewohnern dieser Welt gehören schwebende Affen (!), die Aghnar bei seiner Rache helfen, in dem sie sich kollektiv von einem der Cyborg-Wale fressen lassen (!!).
Damit man nicht total abhebt, wird die Story immer wieder auf herrliche Art und Weise von den beiden Droiden Tonto und Lothar (die die Rahmenhandlung bilden) kommentiert. Besonders ihr Senf zu der Sexualität der “Humanos” ist immer wieder zum Brüllen komisch: “Auweia, die Liebe! Ich hätte gern auch so einen netten Schlauch zwischen den Beinen, der groß und hart wird, und aufsteht und ordentlich spuckt!”. Viel Humor beweist übrigens auch der Autor selbst in einem Fragebogen am Ende des Bandes, in dem u.a. er als einen seiner sehnlichsten Wünsche einen größeren Phallus angibt. Dass der intellektuelle Jodorowsky auch einen derartig einfach gestrickten (dabei oftmals natürlich hintersinnigen) Witz vorlegen kann, macht diesen Mann noch sympathischer. Welche komplexen Überlegungen seiner Ideen für “Die Kaste der Meta-Barone” zu Grunde liegen, erklärt der Maestro selbst im hochinteressanten Anhang des edlen Hardcoverbandes. Hier findet man keine sinnfreien Promo-Beiträge, sondern rare Skizzen von Gimenez und Beiträge der beiden Künstler. So erfährt man u.a., dass Jodorowsky sich vor dem Schreibprozess in eine Art Lethargie begibt und Juan Gimenez sich bei der Cover-Gestaltung neben anderen von Rembrandt hat inspirieren lassen. Und eben so ein Gemälde liegt der Splitter Edition von “Aghnar & Oda” als Kunstdruck dabei - Klasse.
Die äußere Präsentation geht also in Hand mit der Qualität des Inhaltes. Freunde anspruchsvoller Comicliteratur kommen um “Die Kaste der Metabarone” gar nicht herum. Punkt. Absolut phantastisch, aber auch tiefsinnig ist dieser Comicmeilenstein - der darüber hinaus nie vergisst, den Leser zu unterhalten. Viele Elemente sind interpretierwürdig - man kann sich aber auch einfach nur in unglaubliche Welten, blutige Schlachten und ein komplexes Universum entführen lassen, ohne dass gleich der Kopf raucht. Superb.
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Dieses Comic wurde uns freundlicherweise vom Splitter Verlag zur Verfügung gestellt! Vielen Dank! |
Letztes Update: 22. Januar 2009 |
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