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David DeCoteau - der Mann, der uns Filme wie  “Feuchte Zone L.A.” mit Busenwunder Julie Strain und “Creep Zone” mit Linnea Quigley beschert hat. Eine Institution des gepflegten Trash-Films, versorgt dieser Mann nun schon seit Jahrzehnten die Videotheken mit schlechten Filmen, damit diese ihre unteren Regalreihen füllen können. Die Filme, die man sich als Trash-Fan dann so gerne für den berühmten Euro gleich im Dutzend mit nach Hause holt, um sie dort für die nächste Generation zu konservieren.
Ab und zu ist ein Label gnädig mit dem inflationären Trash und veröffentlicht den ein oder anderen Film auf DVD. Vielfilmer Fred Olen Ray ist da sicher das beste Beispiel, der mit seiner Firma Retromedia inzwischen ein Riesenprogramm mit seinen eigenen und anderen Filmen aufgebaut hat. epiX Media nimmt sich hierzulande mit der Twilight-Classics-Reihe zwei Jahrzehnten Videomarkt an. Nummer 10 ist DeCoteaus Science-Fiction-Thriller “The Journey: Absolution”, oder bei uns einfach nur “Absolution”.
Die Story steckt voller Überraschungen - nicht. Ein Asteroid kollidiert mit der Erde, Naturkatastrophen sind die Folge und schon bald ist der einst blaue Planet ein Eisplanet. Die Menschen lassen sich davon aber nicht unterkriegen und wagen einen Neuanfang.
30 Jahre später. Ein Helikopter. Ein Mann. Eine Mission. Mit bedeutungsschwangeren Worten macht sich Ryan (Mario Lopez, der Moderator von “America´s Best Dance Crew”) auf den Weg zu einer Militärbasis tief im ewigen Eis.
Was jetzt kommt, erfüllt wirklich alle Klischees, die man so von einer knallharten Militärausbildung erwartet. Im Fitnessraum stemmen die Soldaten (durchtrainiert bis extrem durchtrainiert) mit stoischer Miene Gewichte - das Geheimnis ihrer Kraft: “Killer-Steroide” (so, so). Animiert werden sie von dem knallharten Sergeant, der anmutet wie eine Mischung aus Bruce Willis und Mickey Rourke für Sozialhilfeempfänger. Dieser Sergeant hat in seinem Büro eine Napoleonbüste stehen, hört Marschmusik und schwafelt seltsames Zeug von Schweinebucht 1963 und Marylin Monroe. Da muss was im Busch sein, denkt sich Kadett Ryan, der in Wirklichkeit natürlich ein Geheimagent der Agency ist.
Und tatsächlich, in Wirklichkeit ist sein Vorgesetzter ein fieses Alien, das von der Erde aus die Invasion seiner Artgenossen vorbereiten soll. Dazu trifft er sich Nächtens mit seinen besten Männern, um seltsame Rituale durchführen zu lassen und aus einem mysteriösen Kelch zu trinken. Und schmort sie mit Elektroschocks gut durch. Der Sinn der Sache erschließt sich einem leider nicht ganz. Ebenfalls macht es doch etwas stutzig, dass die Eroberung der Erde ausgerechnet von einer popeligen Basis in der Eiswüste aus stattfinden soll.
Solche Heiterkeiten reihen sich in “Absolution” eine an die andere. Zwar ist die Militärbasis Mega gut bewacht und durch die Lage wohl auch nicht ganz so leicht erreichbar. Trotzdem gelingt es beispielsweise zwei Mädels, sich reinzuschmuggeln. Das muss man sich mal vorstellen. Draußen kilometerweit nur Eis und Kälte, und die Mädels kommen einfach mal so locker durch die Tür herein spaziert.
Egal, zumindest gelangt so Jaime Pressly in den Film. Yup, das Fotomodell, das sich ehemals für den Playboy nackig gemacht hat. Und da die Jaime das so gut kann, hüpft sie mit Ryan ins Feldbett. Und das ziemlich lange sogar. Hier wollte man uns doch etwa nicht mit nackter Haut bei der Stange halten?
Meine Antwort darauf ist natürlich Ja. Lustig, wie man scheinheilig versucht, Presslys Rolle irgendeinen tieferen Sinn im Film zu geben und dabei kläglich scheitert. Action außerhalb der Kiste gibt’s dann übrigens erst im letzten Drittel des Films und das auch nicht gerade in zufrieden stellendem Maße. Da konnten die älteren Filme von DeCoteau irgendwie ein wenig mehr bieten.
Von daher stellt “Absolution” ein weiterer Eintrag in die Twilight-Classics-Reihe dar, der deren Marke immer mehr bröckeln lässt. Klar ist es löblich, dass man auch eher abwegige Filme wie eben “Absolution” auf einer qualitativ gutwertigen DVD veröffentlicht. Was übrigens bei “Absolution” gegeben ist: das Bild schwächelt etwas beim Kontrast und die Schärfe ist auch nicht ganz perfekt, aber für diesen Film absolut okay. Erstmals auf einer deutschen Veröffentlichung des Films ist der Originalton enthalten.
Die DVD geht damit in Ordnung, trotzdem sollte man überlegen, ob man mit Filmen wie “Absolution” dem Namen Twilight-Classics wirklich gerecht wird. Klar kann man nicht Klassiker wie “Waxwork” am laufenden Band liefern. Es gibt jedoch ein so weites Feld an Trashfilmen, die lauwarme Kost wie das vorliegende Machwerk locker in die Tasche stecken. Vielleicht sollte man sich mal bei den älteren DeCoteau-Filmen umsehen.
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